MiMi Bundesweit

MiMi Bundesweit

Das Projekt „Mit Migranten für Migranten – interkulturelle Gesundheit in Deutschland (MiMi)“ wurde 2003 vom Ethno-Medizinischen Zentrum e.V. (EMZ) entwickelt und wird bundesweit in Kooperation mit vielen (über-)regionalen Partnern aus dem Sozial-, Gesundheits-, Bildungs- und Integrationssektor durchgeführt.

MiMi ist zurzeit mit 48 Standorten in 10 Bundesländern vertreten.


Die MiMi-Gesundheitsinitiative identifiziert, schult, zertifiziert und aktiviert bereits gut integrierte Migrant:innen als interkulturelle Gesundheitsmediatoren:innen. Nach ihrer Ausbildung informieren die „MiMis“ ihre Landsleute rund um Gesundheit und Vorsorge – kultursensibel und bei Bedarf in der jeweiligen Muttersprache.


Wichtigstes Ziel des MiMi-Projektes ist eine mehrsprachige und kultursensible Gesundheitsförderung und Prävention für Migrant:innen. Menschen mit Migrationsbiografie sollen die zahlreichen Angebote des deutschen Gesundheitswesens besser verstehen und verstärkt nutzen.


Um dieses Ziel zu erreichen, gliedert sich das Projekt in fünf Bausteine:


  1. Den ersten Baustein bildet die Schulungsphase, in der engagierte Migrant:innen zu interkulturellen Gesundheitsmediator:innen ausgebildet werden. In den Schulungen werden von Gesundheitsexperten die Strukturen des deutschen Gesundheitswesens und gesundheitsrelevante Themen wie Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen, seelische Gesundheit, Familienplanung, Schwangerschaft, Mundgesundheit, Kindergesundheit, Alter und Pflege, Ernährung und Bewegung u. a. sowie methodische Kenntnisse zur selbständigen Durchführung von Gesundheitskampagnen vermittelt.
  2. Den zweiten Projektbaustein bildet die Kampagnenphase, in deren Verlauf die ausgebildeten Mediator:innen ihr neu erworbenes Wissen an ihre Landsleute weiter geben. Das Besondere: Die Veranstaltungen finden nicht nur in den verschiedensten Sprachen (z.B. Arabisch, Türkisch, Russisch, Polnisch, Kurdisch, Persisch, Englisch, Albanisch, Kroatisch), sondern auch in der unmittelbaren Lebenswelt der Migranten (z.B. in Moscheen, Schulen, Gemeindehäusern und Vereinen) statt.
  3. Der dritte Baustein des Projekts besteht aus einer mehrsprachigen Broschüre, dem Gesundheitswegweiser „Gesundheit Hand in Hand“. Dieser enthält Informationen zu Aufbau und Angeboten des Gesundheitswesens. Der Wegweiser in 14 Sprachen liegt derzeit in der dritten Auflage vor. Im Rahmen der landesweiten MiMi-Projekte werden so genannte Gesundheitsleitfäden (Broschüren zu den speziellen Schwerpunktthemen der Länder) erstellt.
  4. Empowerment und Vernetzung der Mediatoren bilden den vierten Projektbaustein. Den bisher ausgebildeten Mediator:innen soll ermöglicht werden, sich lokal, landesweit und in einem bundesweiten Netzwerk zu organisieren. In diesem Kontext steht auch das neu geschaffene MiMi-Online-Portal, eine Mediatoren-Datenbank, die bundesweit Informationen und Angebote bündelt und als eine Art Kontaktbörse bzw. Vermittlungsagentur zum Thema dienen soll (www.bkk-promig.de).
  5. Der fünfte Projekt-Baustein ist die Evaluation aller Projektaktivitäten. Diese erfolgt mit Hilfe von Fragebögen, Interviews sowie anhand der Auswertung regelmäßiger Projekt-konferenzen. Auf diese Weise werden wertvolle Informationen über Ressourcen und Bedürfnisse der Migrant:innen in Deutschland gewonnen und die Qualität des Projekts gesichert.



Das MiMi-Projekt wurde bereits mehrfach ausgezeichnet und ist Gegenstand einer aktuellen europaweiten case study der WHO, die in Kürze veröffentlicht wird. Das Konzept des MiMi-Projekts wird seit Sommer 2008 zudem im Rahmen des EU-Projekts „AIDS & Mobility“ zur Anwendung gebracht.


Weitere Informationen zum MiMi-Projekt erhalten Sie beim bundesweiten Projektträger: Ethno-Medizinisches Zentrum e.V.
Ethno-Medizinisches Zentrum e.V.

Königstr. 6
30175 Hannover

+49 511 16841037
+49 511 16843383

mimi@gesundheit.eu

http://mimi-gesundheit.de

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