Das Projekt „Mit Migranten für Migranten – interkulturelle Gesundheit in Deutschland (MiMi)“ wurde 2003 vom Ethno-Medizinischen Zentrum e.V. (EMZ) entwickelt und wird bundesweit in Kooperation mit vielen (über-) regionalen Partnern aus dem Sozial-, Gesundheits-, Bildungs- und Integrationssektor durchgeführt. MiMi ist zurzeit mit 48 Standorten in 10 Bundesländern vertreten.
Projektförderer sind der BKK Bundesverband, die BKK Landesverbände Bayern, NORD, Niedersachsen-Bremen, Nordrhein-Westfalen und Hessen, die Landesministerien in Bayern, Hessen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Janssen Cilag. Schirmherrin des MiMi-Projekts ist die Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Prof. Dr. Maria Böhmer, MdB.
Wichtigstes Ziel des MiMi-Projektes ist eine mehrsprachige und kultursensible Gesundheitsförderung und Prävention für MigrantInnen. Menschen mit Migrationshintergrund sollen die zahlreichen Angebote des deutschen Gesundheitswesens besser verstehen und verstärkt nutzen.
Den ersten Baustein bildet die Schulungsphase, in der engagierte MigrantInnen zu interkulturellen GesundheitsMediatorInnen ausgebildet werden. In den Schulungen werden von Gesundheitsexperten die Strukturen des deutschen Gesundheitswesens und gesundheitsrelevante Themen wie Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen, seelische Gesundheit, Familienplanung, Schwangerschaft, Mundgesundheit, Kindergesundheit, Alter und Pflege, Ernährung und Bewegung u. a. sowie methodische Kenntnisse zur selbständigen Durchführung von Gesundheitskampagnen vermittelt.
Den zweiten Projektbaustein bildet die Kampagnenphase, in deren Verlauf die ausgebildeten MediatorInnen ihr neu erworbenes Wissen an ihre Landsleute weiter geben. Das Besondere: Die Veranstaltungen finden nicht nur in den verschiedensten Sprachen (z.B. Arabisch, Türkisch, Russisch, Polnisch, Kurdisch, Persisch, Englisch, Albanisch, Kroatisch), sondern auch in der unmittelbaren Lebenswelt der Migranten (z.B. in Moscheen, Schulen, Gemeindehäusern und Vereinen) statt.
Der dritte Baustein des Projekts besteht aus einer mehrsprachigen Broschüre, dem Gesundheitswegweiser „Gesundheit Hand in Hand“. Dieser enthält Informationen zu Aufbau und Angeboten des Gesundheitswesens. Der Wegweiser in 14 Sprachen liegt derzeit in der dritten Auflage vor. Im Rahmen der landesweiten MiMi-Projekte werden so genannte Gesundheitsleitfäden (Broschüren zu den speziellen Schwerpunktthemen der Länder) erstellt.
Empowerment und Vernetzung der Mediatoren bilden den vierten Projektbaustein. Den bisher ausgebildeten Mediatoren soll ermöglicht werden, sich lokal, landesweit und in einem bundesweiten Netzwerk zu organisieren. In diesem Kontext steht auch das neu geschaffene MiMi-Online-Portal, eine Mediatoren-Datenbank, die bundesweit Informationen und Angebote bündelt und als eine Art Kontaktbörse bzw. Vermittlungsagentur zum Thema dienen soll (www.bkk-promig.de).
Das MiMi-Projekt wurde bereits mehrfach ausgezeichnet und ist Gegenstand einer aktuellen europaweiten case study der WHO, die in Kürze veröffentlicht wird. Das Konzept des MiMi-Projekts wird seit Sommer 2008 zudem im Rahmen des EU-Projekts „AIDS & Mobility“ zur Anwendung gebracht.
Weitere Informationen zum MiMi-Projekt erhalten Sie beim bundesweiten Projektträger: Ethno-Medizinisches Zentrum e.V.
Königstraße 6
30175 Hannover
Tel.: 0511 / 168410-20
Fax: 0511 / 457215
ethnoonlinehome.de
www.ethno-medizinisches-zentrum.de
www.bkk-promig.de